Geschmacksgenüsse in Laurichs Küche

Upsi, hups, das war mein Magen… Der ist in letzter Zeit ja nur noch am Grummeln, seitdem wir unseren tollen, also wie sagt man – Scheff der Kusine – haben!

Mein lieber Herr Enterich, was der so alles aus ein paar stinknormalen Brutzelpfannen und Topfpötten so rausholen kann, das glaubt mir ja kein Mensch. Ich hab mir die auch heimlich, auf Zehenspitzen letztens mal angeschaut, und mal wirklich, also an denen ist garnix anders als an meinen eigenen! Nur, dass meine vielleicht ein-zwei kleine Staubkörnchen auf dem Deckel haben, aber darum geht’s ja auch garnicht. Also dieses duftende, blubbernde Brutzel-Spektakel da in meiner Hof-Küche… Da hats mich wie ein geistliger Blitz getroffen: irgendjemand MUSS diese ganzen tollen Schmäuse ja auch mal vorkosten, nicht wahr, nicht, dass dann die lieben Gäste wieder gehen, weil die Soße krümelt oder die Waffel einen am Spinat hat! Naja, und da hab ich mich gleich als Kost-Probiererin angestellt. Und wisst ihr, wenn man einmal ordentlich losgeschnitzelt und sich da pflichtwichtig reingenudelt hat, dann hat der liebe Scheff, unser Sörn, einen razzfazz um den Finger gewickelt. Wie eine durchgekochte Fettuccine… Hört ihr? Das war wieder mein Bauch, der hat sich da auch schon voll drauf eingekesselt.

Auf jeden Fall steht jetzt schon was in meinem ersten Mampfokoll-Eintrag, nämlich: Unser Sörn, der holt jedem die Tassen ausm Schrank! Der is ne krasse Koch-Kanone, bestimmt schon seit immer, da tanzen die Geschmacksknospen Bolognese und legen ein Ballett auf die Zunge! Und schwuppsdiwupps sind alle, die von seinem Essen gehappt haben, so richtig eingesalzen und verzuckert. Da blitzen die Augen und strahlen die Münder und lachen die Bäuche – das ist ein glanzvoller Prachthaufen mit lauter Pfannkuchengesichtern in meiner Stuckstube!    

Und Sörns Geheimrezept, also das wüsst ich ja auch gern - dann wären meine Deckel auch nicht so ordentlich im Küchenschrank verstaubt. Zumindest hat er mir verraten, dass seine Ess-Art immer mit taufrischen und monatsmäßigen Schmeckerlis aus unserer säggsischen Heimat hier sind. Da schwingt er sich aufs Radl und holt die flüssigen Träubchen und knackigen Radiessln direkt beim Bauern. Und dann macht er da was ganz traditionelles Modernes draus, mit Fritzchens fangfrischem Fisch, mit ganz krosser Knusperkruste und buntem Klee von Übersee und beerenstarker Birnen-Soße. Und Schokoschleifchen und Käsekunst auf dem Tellerrand! Naja gut, also ganz genau so hats der Sörn noch nicht gekocht, das hab ich mir jetzt so ausgedacht. Für euch, zum erschmecken. Probiert das einfach selbst mal aus, sonst glaubt ihrs mir doch eh nicht! Ich hab auch schon alles abgenascht und durchgekaut und Lilli-zertifiert bis dahin. Wenn ihr wüsstet, ich hätt ja selbst nie gedacht, dass es so tolle, neue Traditionen gibt – und dass das so fantastisch schmeckt!!

Oh, jippiehhh!, der Sörn ruft grad, entschuldigt mich ich muss jetzt ganz schnell was ganz wichtiges arbeiten, ja?
BIS DANN BA…