Soooo meine Lieben. Ihr habts ja bemerkt, ich war bodenlos beschäftigt über den Sommer! Und endlich kann ich euch verraten, weshalb!
Haltet eure staunenden Stockäuglein fest, denn ich hab mal wieder riesengroß mächtig weit gedacht für euch! Für meine kleine Lauri-Familie. Denn Familien sollen ja eigentlich wachsen! Wir wollen Dynastien hier sehen!!!! Und da kam mir Potsblitz mal wieder eine heftige Idee in meinen Gluteus Kopfikus gerast. Die Idee war sogar so groß, dass sie erst einmal einen Moment da campen musste. Und reifen. Wie ein guter Wein. Und soll ich euch mal was sagen: Es ist nicht nur gut geworden. Es ist HERVORRAGEND!!!!!! Und berauschend!!!! Die beste Idee meines Lebens (bisher). Natürlich NACH dem Laurichhof, versteht sich!!!
Und wisst ihr, wie es kam? Nachdem ich den liebreizenden Laurichhof zu meinem derart raren und rebellischen Design-Refugium aufgebaut habe. Design übereinandergestapelt. Träume gelebt. Köpfe verdreht. Da dachte ich mir: Lilli, du brauchst ein Gegenstück, das die Gemüter erdet!
Im Herzen gleich – aber trotzdem mit ganz eigenschaftlichen Eigenhaftigkeiten! Wie bei Geschwistern! Die müssen sich ja auch nicht immer wie ne Pinkpause ähneln! Außer im Kern. Die Qualität bleibt bestehen!! Nur halt völlig anders interpretiert. Ihr versteht schon, wie ichs meine... Naja, auf jeden Fall hab ich mir überlegt. Der Laurichhof braucht eine Schwester! Eine, bei der quasi auch der Hof gemacht werden kann. Und Bier. Für meine eigenen, einzigartigen Hopfenhumpen. Na, kommt ihr schon drauf? Es ist ganz einfach und gleichzeitig ganz besonders: Ich habe mir eine Brauerei vor die Hütte gezimmert!!
Habt ihr überhaupt eine Ahnung, wie durchlaucht das duftet? Nach frisch geschrotet und herb-benotet, nach Biergedichten und Fest-Geschichten! Ich hab hier zwei Braukessel in den alten Hof gerollert, so gigantisch, da könnte ich mich und sogar die Ilse und noch ein paar ganz andere Konsorten mit reinstopfen. Ich bin mir sicher, wir würden jedes Versteckspiel haushoch gewinnen. Aber in Wirklichkeit werden diese Kolosse wie Schatztruhen behandelt. Da brodelt pures Gold drinnen herum!! Mein goldbraunes, prickelndes Zauberelixier ist so rund und reichhaltig, dass ihr mit einem saftigen Schlückchen all eure Alltagsplagen direkt vergesst!
Hab sogar jemanden angeheuert, der das Bier höchst professionell und in ganz lieblicher Handarbeit zusammenbraut. Mit noch mehr Bier-Wissen im Hinterstübchen als ich!! Der Braumeister Stefan. Der macht das so toll, der führt euch auch durch mein wunderbares kleines Sudhaus. Die feine Hexenküche, in der ich jetzt ständig auf und ab springe und den Braumeister beim Brauen beäuge. Ihr werdets verstehen, wenn ihr selbst herkommt. Und meine kleine Brauerei besichtigt. Und wenn ihr gänzlich waghalsig unterwegs seid, dann braut ihr euch euer Bierchen einfach mal selbst?! NA?? Hab ich euch zu viel versprochen?

Vorbeikommen müsst ihr ja so oder so. Das gehört sich so, sobald ein Geschwisterchen das Pirnaer Licht der Welt erblickt hat!! Und verkosten könnt ihr dann direkt auch. Im Laurichhof koche ich ja schon wie eine Gourmet-Grande-Dame – aber der Ranunkelhof, das ist die Festung für kernige Speisen! Knödel, Klöße, Bratensoße! Urköstlich, herzlich, verspielt-rustikal – das sind die Wirtshaus-Vokabeln, die meine Augen zum Strahlen bringen. Und natürlich trotzdem auch in veggi und so.
So ganz aus dem Nirgendwo kommt mein uriger Sinneswandel natürlich nicht her. Ihr wisst ja, ich hab einen fetten Faible für Fabeln. Und geistreiche Geschichten. Alles, was man ehrwürdig erzählen kann, halt. Früher war der komplette Hof nämlich mal so ein stattliches Gasthaus von 1834. Vermutlich ist das sogar noch viel länger her. Da wurde Kohle gehandelt, Schiffe gebaut, restauriert und eben auch ausgeschenkt! Es gab Schlachtfeste und Mostfeste mit Bogenschießen und all solchen tollen Dingen! Und dann wurde es alles entsessen und vergessen...
Aber nicht mit mir! Ich hab dem alten Dreiseithof nämlich wieder Leben eingehaucht! Jetzt wiegen sich da die Ranunkeln wieder im Wind neben den Tischen im Biergarten. Und das blubbernde Bräu fließt wieder in Strömen. Und es wird geschmaust und geschlemmt. Und die Herzen der Gäste machen Glücks-Hopser vor Freude!
Das Konzept ist: Die Elbufer-Historie im neuen Gewand! Dafür wurden alle alten dicken Sandgesteine und Ziegelklötzer verwendet. Ganz viel Holz und Giebel und Gauben! Ich hab ja sogar ehrwürdige, schwere Stahlstützen vom Finanzamt in Pirna hier reingeschleppt! Selbst aus so einem Landgut in der Oberlausitz hab ich diese Stangen herangekarrt! Die lagen da ja schon ewig in meiner Hinterhof-Hortung herum, diese krachschweren Kleinode! Und jetzt? Verleihen sie dem Raum einen historischen Schimmer, dass ich mich mit Augenzukneifen fast wieder im 19. Jahrhundert ertappe! Das sieht so ausgezeichnet aus, wenn die neben dem Wirtshaus-Tresen mit den vollen Siphons da stehen! Und die Stühle im Sudhaus erst! Hochbetagt, aber ich hab die poliert und verziert, bis die auch richtig schmuck sind! Und über allem schwebt – ganz ungeniert – eine solide Decke aus Beton. Außer in meiner Event-Scheune. Da, wo die heftigsten Hochzeiten gefeiert werden. Und riesengroße Fatschen stattfinden. Da ist die Decke handbemalt. Mit all den Dingen, die den Ort so besonders hier machen. So ein bisschen Rosa-Raffinesse eben, aber auf handwerklicher Basis!

Und für alle, die von ganz weit weg kommen. Oder nach dem Ranunkel-Bräu und den kräftigen Gerichten nicht mehr nach Hause schlendern wollen: Wir haben eine liebreizende, behagliche Herberge mit sieben kleinen Ruhe-Nestern. Da schlummert es sich nach einem Brau-Erlebnis wie eine äußerst zufriedene Feldherrschaft!
Also, meine begeisterten Blümeleins: Zieht die Trachten an, greift die Freizeit-Kleider, oder kommt einfach im auffälligsten Lilli-Look – das ist mir doch gänzlich gleichgültig! Der Ranunkelhof ist für alle da! Zapfenstreich ist ausgerufen! Oder wie sagt man? Das Ranunkel-Fest beginnt!
Eure immer mustergültig gekleidete Expertin für alles – egal ob Hochglanz oder Herzhaft!
Lilli Stein