Lilli mit Glühwein

Meine liiiiieben Leute, ich habe heute eine ganz schnee-blümelige Botschaft zu verkünden!!! Es vermag eure Öhrlis ja eventuellig schon erreicht haben – aaaber jetzt bekommt ihr die fröhliche Kundin nochmal von mir höchst persönlich erzählt!! 

Dieses Jahr haben die spektakulatiusartigen Weihnachtsmärkte endlich wieder geöffnet!! Und wir hier in Sachsen haben ja mit dem weltberühmten Striezelmarkt die wichtelnden Weihnachtsbuden quasi erfunden!! Der findet nämlich schon seit dem Mittelalter bei uns statt! Na, wer wusste das? Dieses Jahr zum 588. Mal – soweit muss man erst mal rechnen können! Da hat noch nicht mal der heilige Herr Luther gelebt. Als wir in lumpigen Latschen zum ersten Mal lauthals losgestriezelt sind. Und heutzutage gibt es da ja nun wirklich ALLES, was man sich auf einem Glühmarkt so wünschen kann. Am tollsten find ich den Stallhof. Das ist ein Mittelalterweihnachtsmarkt. Weil der ist wirklich genau so wir vor hunderten von Jahren gestaltet! Die Buden, die Pflastersteine, die Krüge – einfach alles!! Da sind auch so alte Leute unterwegs! Also in den alten Buden, meine ich. Und mit alten Sachen, meine ich. Die sind nicht alt vom Alter her. Die sehen nur aus, als wären die auf einer Zeitreise aus dem Mittelalter hier bei uns gelandet! Und die REDEN ja auch so!!! Ich glaube, irgendwie sind die wirklich nicht von hier. Nach dem dritten oder vierten Glühwein traue ich mich dann auch immer, die darauf anzusprechen. Aber das ist natürlich ein sensibles Thema. Da werden die immer gleich ganz fuchtig!! Die wollen mich nicht mitnehmen, glaube ich. Aber das würde ja auch auffallen. ICH im Mittelalter!! Stellt euch mal vor, haha!! Mit meiner pinkfarbenen Ringelhose. Und meinen hochhackigen Straßentretern! Und meinen verwöhnten Geschmacksnerven. Das wäre denen doch sofort suspekt!

 

Striezelmarkt Dresden

 

Naja, aber empfehlen kann ich euch den Markt trotzdem allerwärmstens!! Wenn ihr wissen wollt, wie sich Mittelalter anfühlt. Aber es riecht viiiel besser da, als damals. Hab ich gehört. Zumindest wenn das stimmt, was die Striezelfrau mir letztens erzählt hat. Übers Mittelalter. Da dachte ich dann auch – aha, woher willst du DAS denn nun schon wieder wissen?! Wenn du nicht von da kommst, hm?? Als ob sich damals jemand hingesetzt hat, und in sein Tagebuch geschrieben hat „Liebes Tagebuch. Hier bei uns, im Mittelalter, stinkt es meistens ziemlich stark. Heute war es besonders schlimm. So schlimm, dass es den Jochen direkt nach dem Aufstehen erstmal mächtig gehoben hat! Meine Güte, wie wäre es doch toll, wenn ich in der Zukunft mit weniger ekelerregenden Dämpfen und furchteinflößenden Gasen und würgereflexauslösenden Gestankbolzen leben könnte. Da würde ich meine BraWu auch direkt viel leichter runterbekommen...“ Oder?! Und Bücher gab es doch damals auch noch nicht!!!! Als der Striezelmarkt losging, da hatte der gute Gutenberg ganz andere Sachen zu tun!! Da hat der nämlich in Straßburg dafür gesorgt, dass ein Kollege von ihm in den Knast einwandert!! Weil er angeblich irgendwelche Zinsen an ihn nicht zahlen wollte. Der alte Streithammel! Da hat der noch gar nicht einen einzigen zerknüllten Gedanken über irgendwelche Schinken aus Papyrus verschwendet! WOHER soll man das also wissen?? Ich glaube, das KANN man nur wissen, wenn man irgendwie mal da war. Selbst. Im Mittelalter. Aber gut. Ich würde sagen, ihr müsst euch davon mal selbst ein Bild machen. Und erzählt mir dann, ob sie sich bei euch auch so komisch verraten haben!! Die Leute aus den Buden, von damals!! Mich verarscht man nämlich nicht so leicht... Naja also zumindest gibt es im herrlichen Dresden zu Weihnachten auch immer was zu entdecken. Das MÜSST ihr wirklich mal gemacht haben!

Und in Pirna, auf unserem Canalettomarkt erst! Das ist ein wirklicher Geheimtipp. Dresden, ja, das kennen ja viele. Aber unser Weihnachtsmarkt in Pirna, auf dem berühmten Marktplatz! Dem Marktplatz, den Bernardo Bellotto mit Ölfarben gemalt hat! DER ist wirklich ein bezaubernder kleiner Holzbudenhaufen. Der Marktplatz, nicht der Herr Bellotto. Den kennen die ganzen Großstadttouris nämlich auch alle nicht. Dabei ist der mit sooooo viel Liebe und Mühe und Muße gemacht!! Die ganzen kleinen Lädchen schmücken ihre Schaufensterlein ganz hingabenvoll. Da geht mir immer so mein holperndes Herzelchen auf!!

Und dann wird da auch immer ne Bühne hingestellt. Da wird dann Theater und Geträller und Trompete und Getanz aufgeführt – extra für die lieben Leutchen aus der Stadt. Weil wir sind ja ein künstlerisches Kulturstädtchen hier. Jahaaaa, da wird viiiel Wert drauf gelegt! Und die Künstlerinnen und Brauhausleute und Suppenköche und Handwerkerinnen, die präsentieren da in ihren Büdchen immer ganz stolz ihre haus- und hof- und handgemachten Waren. Da kann man sich direkt mit ganz regionalen Weihnachtsgeschenken für alle im engen Verbandelungskreis eindecken! Und dann werden die alten, hübschen Häuserfassaden so angestrahlt, wie der gute Canaletto sie damals auf seine Malfläche gefeuert hat! Das sieht so toll aus – und das fühlt sich so an, als würde man selbst Teil dieses Kunstwerkes sein. Also miezelt euch mal hübsch auf, wenn ihr da hinstiefelt! Nur für den Fall, dass ihr im feinen Zwirn auf dem Gemälde sein wollt. Und für die schönen Erinnerungsschnappschüsse! Aber warm sollte es auch sein! Sonst nützt euch die schönste Strumpfhose nix, wenn eure Nasen und Augenbrauen von Eiszapfen bewachsen sind! Das bekommt man auch mit diesem Foto-Shop schlecht weg! Hab ich gehört.

Und das beste ist: Das ist ja nun wirklich nur einen Hamsterspung vom Laurichhof entfernt. Einmal ins Schiff setzen und mit Vollgas und flatternden Ohren über die Elbe düsen! Und schon hat man die ganzen Geschenke und wertvolle Beute sicher und trocken in die traumhafte Suite im Laurichhof geschleppt. Wenn das mal kein effizientes Urlauben ist!

Und hier gibt’s ja auch noch Sachen für die, die gerne weitere Ausflüge machen. Habt ihr schonmal was vom schönen Schmilka gehört?? Das ist so eine Anlaufstelle für richtig wilde Winterfans. Das HEISST sogar anders, zu Weihnachten. Da heißt das richtig offiziell „Winterdorf Schmilka!“. Und da kommen die lieben Leutchen auch extra meterlange Meilen angereist, um sich das mal von Nahem anzuschauen! Die urigen Buden sind hier nämlich sogar preisgekrönt!! Und was ich hier besonders liebe: Hier setzt man sich nach der Winterwanderung einfach in die Sauna, mit Blick über das traumhafte Glühweindorf! Oder in einen Badezuber. Das ist so ein riesiger Eimer voll mit dampfendem Wasser. Und da hängt man dann das rote Gesichtl oben raus und genießt den winterlichen Ausblick. Am besten mit einem Glühwein neben dem Wassertrog. Dann ist die Welt doch richtig in Ordnung!!

 

Winterwonderland

 

Ach so, und das romantischste hätte ich ja fast vergessen!!!!! Die verzaubertste Winterwanderung, die ihr jemals gemacht habt! Dafür müsst ihr natürlich auch herkommen. Zu mir, in die Sächsische Schweiz. Weil so ein Spaziergang durch das Elbsandsteingebirge, wenn die ganzen fetten Felsen mit glitzernden Schneekristallen bedeckt sind! Und die Nadelbaumspitzen leise unter den Schneemassen ächzen! Und ihr die Blicke über diese traumhaften Landschaftszüge des Elbtals schweifen lassen könnt!!!! Aaaaach, ich glaube ich muss direkt mal los. Der Berg ruft. Ihr wisst ja jetzt auch, was im Winter so alles bei mir abgeht!!

 

Schneebedeckte Bastei

 

Dann sehen wir uns gleich auf der Bastei oben, da wo die Herzchen alle höher schlagen!!! Juhuuuuu, wo ist mein Wanderschuh?!! Ich freue mich schon!!!!!

Bis dann gleich, ihr alten Glühnasen!! 
Eure Lilli